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Kreuzbandriß, TTA/TPLO

Grundsätzliches zum Kreuzbandriß:

Unter Belastung und im Stand verspannt das vordere Kreuzband das Kniegelenk in einer Weise, dass eine Schubbewegung des Schienbeinkopfes nach vorne bzw ein Abrutschen der Oberschenkelrolle nach hinten nicht möglich ist.

Die Ruptur des vorderen Kreuzbandes führt genau hierzu, d.h. es schiebt sich der Schienbeinkopf nach vorne bzw der Gelenkanteil des Oberschenkels rutscht nach hinten (sog. Schubladeneffekt).

Übliche Operationsmethoden (Kapselfaszienraffung, lateraler Fadenzügel, Over-the-top-Technik usw), zielen darauf ab, das Kreuzband in seiner Funktion zu ersetzen.

Ergänzend zu diesen bisherigen Operationsmethoden eines Risses des vorderen Kreuzbandes, besteht in unserer Praxis die Möglichkeit, eine TTA (Tibia Tuberositas Advancement) oder eine TPLO (Tibia Plateau Leveling Osteotomie) durchzuführen.

 

TTA (Tibia Tuberositas Advancement)

Bei der TTA wird hierzu durch einen Knochenschnitt in Längsrichtung (sagittale Osteotomie), der Ansatz des geraden Kniescheibenbandes (Tuberositas tibiae) nach vorne verlagert. Mit Hilfe einer Platte und eines Platzhalters (Cage), wir die Tuberositas tibiae dann in dieser Position fixiert.

Auf diese Weise wird ein rechter Winkel zwischen dem geraden Kniescheibenband und der Gelenkfläche des Schienbeines (Tibiaplateau) geschaffen.

Dies führt dazu, dass die Kräfteverhältnisse im Kniegelenk sich verändern. Bei Belastung und im Stand sind nun die Scherkräfte zwischen Oberschenkel und Schienbeinkopf neutralisiert, das vordere Kreuzband ist als Stabilisator des Knies nicht mehr erforderlich.

 

TPLO (Tibia Plateau Leveling Osteotomie)

Das Grundprinzip der Neutralisierung der Schwerkräfte ist auch bei der TPLO der Leitgedanke.

Zu diesem Zweck wird ein kreisförmiger Sägeschnitt am Schienbeinkopf durchgeführt.

Anschliessend kann das Tibiaplateau nach vorne rotiert werden, so dass ein Tibiaplateauwinkel von 5° entsteht. In dieser Position wird der Schienbeinkopf mit einer speziellen winkelstabilen TPLO-Platte fixiert.

Nun sind die Scherkräfte im Gelenk neutralisiert; auch bei gerissenem Kreuzband hat der Schienbeinkopf nicht mehr die Tendenz nach vorne, bzw der Oberschenkel nicht mehr die Tendenz nach hinten zu rutschen.

Beide Verfahren (TTA und TPLO) sind schon seit vielen Jahren etabliert und es hat sich gezeigt, dass die Neigung des Gelenks zu arthrotischen Veränderungen nach einem Kreuzbandriss wohl bei der TTA und TPLO geringer sind, als bei den herkömmlichen Operationsmethoden.